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FARGO

Geli

Die ersten Takte von „Geli“ – es ist nur so ein Gefühl – deuten an, dass sich darauf Musik entwickeln wird, in die Gesang gehört, obwohl sich in den ersten viereinhalb Minuten lupenreiner Post-Rock Bahn bricht. Die Post-Rock-Motive, mit denen FARGO hantieren, sind von einer formstarken Härte durchdrungen und tatsächlich entlädt sich das anfangs antizipierte Geschrei markerschütternd – für eine kurze Episode nur. In der folgenden halben Stunde wird man mit den Instrumenten mit Ausnahme eines Sprachsamples von Winston Churchill wieder allein gelassen. Das Covermotiv, ein Gemälde von Angelika „Geli“ Zwarg, ist wunderbar: eine blau-rote expressionistische Stadtansicht mit geometrisch zergliederten, verfremdeten Gebäuden umrahmt die Musik. Seit 2012 hat es die Band aus Leipzig auf genau acht Songs gebracht, die alle Städtenamen tragen. Vier davon sind auf „Geli“ versammelt. Sie sind das, was Berlin nicht ist: warm, anschmiegsam und angenehm, sich ihnen zu widmen.