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DROWNING DOG & MALATESTA

Gen Pop

Nach drei Alben (2007, 2011 und 2014) und zwei EPs (2017, 2019) bringt das Duo DDM mit „Gen Pop“ eine neue LP raus. Genauer gesagt eine Doppel-LP im Gatefold-Cover mit einem coolem Artwork. „Gen Pop“ hat mit Pop eigentlich wenig zu tun – das Berliner Duo, bestehend aus einer Sängerin und einem DJ machen in erster Linie Rap. Dazu kommt recht viel Elektro, was mich erst mal abgeschreckt hat. Meine Angst vor hektischem, dünnem Elektrogefiepe war allerdings völlig unbegründet. Die Beats sind recht mächtig und man hat es auch überhaupt nicht eilig, ganz im Gegenteil. Eigentlich wäre alles chillig, würde es mich nicht gleichzeitig nervös machen, was es, wie ich annehme, auch soll. Und wozu auch die Lyrics beitragen, denn sie beschäftigen sich mit dem gesellschaftlichen Status quo – und da könnte man zur Zeit (?) ja nur noch schreien –, zeigen allerdings auch Lösungen auf. Wobei es immer um Empowerment und Gemeinsamkeiten zwischen uns allen geht und darum, dass man das am besten ohne die momentan Herrschenden zusammen organisieren kann. Die Texte regen nicht nur zum Denken an, sie zwingen dazu. Etwa wenn „virus“ und „resistance“ in einem Song vorkommen – und nein, um Querdenker handelt es sich hier nicht. Besonders empfehlenswert ist „One day (Remix)“ mit Mitgliedern der südafrikanischen SOUNDZ OF THE SOUTH.