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WILL BUTLER

Generations

Wisst ihr, noch wie sehr das letzte ARCADE-FIRE-ALBUM nach ABBA klang? Wie schwierig es war, sich nach epischen Superwerken wie „Neon Bible“, „The Suburbs“ und „Reflektor“ mit dem überkitschigen Pop-Sound anzufreunden? Selbst mir fiel das schwer und ey, ich liebe kitschigen Pop. Auf seinem zweiten Solo-Album fährt Will Butler den Kitsch ein wenig zurück, das Verspielte jedoch behält er bei. ABBA sind verschwunden, die Tanzfläche ist geblieben. Elemente aus Pop, Soul, Funk und viel elektronisches Gefiepe sind wiederum geblieben. Neben zugänglichen Knallern wie den Vorab-Singles „Close my eyes“ und „Surrender“ – strategisch sehr klug gewählt – macht er es uns mit „Hide it away“ und „Outta here“ etwas schwerer und das Ganze ein bisschen interessanter; „Bethlehem“ nimmt so viel Fahrt auf, dass man sich fast an sehr frühe ARCADE-FIRE-Zeiten zurückerinnert fühlt. Gut hinzuhören lohnt sich übrigens auch, Will Butler hinterlässt ein paar Seitenhiebe auf die aktuelle Lage der Welt. Es macht unheimlich Spaß, „Generations“ zu hören, gern auch immer und immer wieder. Butler hat so viele schöne Überraschungen versteckt, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzuhören.