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SENSIBLE GRAY CELLS

Get Back Into The World

Zwei Bandmitglieder haben sich im Bandnamen verewigt: Captain Sensible und Paul Gray von THE DAMNED. Am Schlagzeug ist Martin Parrott unter anderem von JOHNNY MOPED, man hätte also THE SENSIBLE GRAY PARROTTS daraus machen können ... schon 2013, als via Easy Action das Debüt „A Postcard From Britain“ erschien. Paul Gray und er seien schon immer Garage-Psych-Aficionados gewesen, erklärt Captain Sensible die Motivation für dieses Projekt, das seinerseits teilweise auf Ideen für THE DAMNED zurückgeht, die da aber nicht passten. Das hört man sehr gut bei „Get back into the world“ – die Ähnlichkeit mit „Grimly fiendish“ ist unverkennbar. Dass es dennoch sieben Jahre bis zum zweiten Album gedauert hat, erklärt er damit, dass er nie ein eifriger Songwriter gewesen sei – es brauchte also einfach Zeit, bis genug Material zusammengekommen war. Interessant: Paul Gray spielte ja Anfang der Achtziger und Anfang der Neunziger jeweils kurz bei THE DAMNED, war also 2013 noch nicht (wieder) bei denen, stieg da erst 2017 wieder ein. „Get Back Into The World“ ist ein sehr Pop-orientiertes, very britishes Album – THE BEATLES, THE WHO und THE KINKS lassen grüßen, aber auch THE BYRDS und THE SPARKS. Man spürt, wie leicht dem Trio die Songs von der Hand gingen, und dass Punk hier nur die zweite Geige spielt, sollte nicht überraschen. Wer also schon bei THE DAMNED die eher „seltsamen“ Songs schätzt, wird auch hier seinen Spaß haben. „A little prick“ kommt auf jeden Fall schon mal auf die Liste der Songs, die sich explizit mit der Corona-Pandemie beschäftigen. Und auch sonst bleiben sich TSGC (ha!) selbst treu, indem sie gesellschaftliche Themen ansprechen, etwa den schmierigen Prinzen Andrew oder im Titelsong das Konsumverhalten des digitalen Menschen.