Foto

DIESEL BOY

Gets Old

Ebenso überraschend wie die Auflösung Anfang der Zweitausender kommt nach über zwanzig Jahren ein neues Album von DIESEL BOY. Wie der Kopf der Band, Dave „Diesel Dave“ Lake, im Interview erzählt, hat sich in dieser Zeit viel getan: Familiengründungen, feste Jobs oder der Wegzug aus Kalifornien. Sie hatten sich komplett aus der Punkrock/Musikszene zurückgezogen. Doch während der Corona-Pandemie juckte es den beiden Gründungsmitgliedern Dave und Greg wieder in den Fingern. Dave lebt mittlerweile in Seattle und hat sich bewusst dort nach neuen Mitgliedern umgesehen. So stießen Christopher am Schlagzeug und Jack an der Gitarre hinzu. Die neuen Einflüsse tun der Band sehr gut. Denn „Gets Old“ ist nicht ein Aufguss der alten DIESEL BOY. Natürlich ist das immer noch feinster melodischer Cali-Punkrock, wie der Opener „Lost decade“ belegt. Aber Songs wie etwa „The finnish line“, „Festival summer“ oder auch „Swan song“ zeigen, dass man sich musikalisch weiterentwickelt hat und auch mal Sachen ausprobiert wie härtere Gitarren und variableres Schlagzeugspiel. Was den Humor von Daves Texten und seine Vorliebe für Wortspiele anbetrifft, so sind sich DIESEL BOY erfreulicherweise treu geblieben. „Gets Old“ ist ein durch und durch spannendes Album.