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JACK POTT

Hass im Ärmel

JACK POTT sind ein gutes Beispiel dafür, wie sehr ein Bandname in die Irre führen kann. Machen wir uns nichts vor: Fast jeder in Unwissenheit lebende Mensch würde beim Anblick ihres Namens doch an die drölfzigste Asi-Combo aus dem Ruhrgebiet denken. Pott eben. Und wenn nicht Pott, dann eben Asi von anderswo. Ist so. Ging mir damals, beim ersten Kontakt mit ihnen auch so. Aber dann hörte ich zu. Und musste erkennen, hier ist nix asi. Hier ist alles Punk und manchmal Indie und manchmal Electro auf eine Art und Weise, die begeistert, weil die Musik ausgefuchst und dezent gefühlt alles zwischen KRAFTKLUB, 100BLUMEN, FEINE SAHNE FISCHFILET, BROILERS und TALCO bedient. Mit Texten, die allesamt klug, witzig, wortspielreich und kritisch sind. Rechte Umtriebe, das Patriarchat, Übergriffigkeit und das Desinteresse der digitalen Generation an gesellschaftlichen Vorgängen und dem Leben dort draußen – alles wird aufgegriffen und in 14 mitreißenden und immer irgendwie neu und nach viel Überraschung klingenden Songs aufgegriffen. Mit Verve und Rasanz. Tolle Platte von einer Band, die in absehbarer Zukunft zu einer der relevantesten in der Szene werden könnte.