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INFAMIS

Heimat und Verwesung

Die Indierock-Band gibt es schon seit 1987, den Namen habe ich auch schon mal gehört, doch erst mit dieser LP höre ich sie jetzt zum ersten Mal. Allein der Titel ist genial, den hätte sich keine D-Beat-Band besser ausdenken können. INFAMIS erinnern mich in ihrer Melancholie irgendwie stellenweise an späte EA80, allerdings ohne die Noise-Gitarren und mit einem Gesang, der eher nach Bela B klingt als nach Junge. INFAMIS wirken auf mich wie vertonte Lyrik, wortgewaltig, verspielt, wobei der Sound sich eher spärlich und spröde in die Gehörgänge windet. „Kammerspiel“ heißt einer der Songs. Und das Bild, das ich beim Hören im Kopf habe, ist das einer leeren Theaterbühne, während die Band hinter dem Vorhang spielt. Der Titeltrack „Heimat und Verwesung“ entpuppt sich dann als kleiner Hit, den ich sicher noch öfter auflegen werde! Die LP kommt mit Textheft und es liegt eine CD-Version mit zwei Songs mehr bei. „Die Witze sind gut, nur wir waren früher besser“ singen INFAMIS. Aber das zu beurteilen, überlasse ich anderen.