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DALTONZ

Hier, Demain, Maintenant

Vor Jahren gab es mal eine österreichische Rumpelpunkband mit diesem Namen, bei dem ich – das war mal eine Mode, mit diesem Z am Ende – zunächst an Achtziger-Psychobilly denken musste. Weder das eine noch das andere trifft zu bei diesen offensichtlichen Lucky Luke-Fans – wir erinnern uns, die vier Kleinkriminellen im Orgelpfeifen-Look waren die ständigen Pechvögel und hatten einen Hund namens ... Rantanplan –, denn diese DALTONZ kommen aus Caen in der Normandie, sind seit rund zwanzig Jahren aktiv und spielen hymnischen, nie gröligen Oi!-Punk. Ein paar selbstveröffentlichte Kleinreleases haben sie raus, 2011 kam ebenfalls auf Une Vie Pour Rien? das Album „Suedehead Rock“, und das gerade mal acht Songs umfassende „Hier, Demain, Maintenant“ des Fünfers ist nun an der Grenze zur Mini-LP. Das Artwork ist schlicht bis elegant gehalten, die französischen Texte finden sich handgelettert auf dem Beiblatt und spiegeln jene Stimmung wider, die auch die Musik ausstrahlt: Wütend, frustriert und dennoch engagiert. Ich mag französischen Oi!-Punk ganz grundsätzlich, und mit der rauh-melodiösen Stimme von Frontmann Béret und dem Chorgesang wirkt das Ganze sehr kämpferisch. Wer auf CHARGE 69 und Co. steht, ist hier ebenfalls richtig.