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AVATAR

Hunter Gatherer

AVATAR haben etwas, das leider nicht ganz so viele Bands besitzen: Einen eigenen Kosmos, eine eigene Welt, die sich im vorliegenden Fall irgendwo zwischen Poesie, Theater, Zirkus und harter Musik einpendelt. Nicht umsonst wurden wir beim letzten Album als Gäste im Avatar Country begrüßt. Nun geht der Vorhang für „Hunter Gatherer“ auf, und diesmal wird es wieder ein bisschen düsterer. Zwar fühlt man sich mit dem Opener „Silence in the age of apes“ direkt wie in der Manege, und mit „Colossus“ geht es auch brachial weiter nach vorne, doch es folgen dann ziemlich viele ruhige Klänge. „Hunter Gatherer“ beinhaltet so einige Balladen, die teilweise schon als wahre Klagelieder durchgehen könnten, wenn die Instrumentierung auf ein Minimum runtergeschraubt wird und nur noch gefühlvoller Klargesang zu uns spricht. Ohrwurmpotenzial hat aber trotzdem fast jedes Lied, und so brennt sich „Hunter Gatherer“ regelrecht im Schädel ein, auch wenn es diesmal ziemlich ruhig zur Sache geht. Mit „Wormhole“ kommt am Ende dann aber auch wieder ein Gruß aus Avatar Country: Wer runde Melodien mag und von Tremolo verzerrte Gitarrentöne schon so ein bisschen geil findet, hat hier seinen ultimativen Anspieltipp. Und so kann sich der Vorhang schließen, und man nimmt die Sehnsucht mit nach Hause, bald wieder Teil des Zirkus sein zu dürfen.