TRUE MOON

II

Ende 2016 erschien das titellose Debüt der schwedischen Band TRUE MOON, die damals faktisch die Nachfolge von VÅNNA INGET antraten, einer der begeisterndsten schwedischen Punkbands der letzten Jahre, bei deren Punkrock immer so eine gewisse Achtziger-Wave-Komponente mitschwang.

Mit TRUE MOON lebten Sängerin Karolina Engdahl und Bassist Tommy Tift (auch SISTA SEKUNDEN) ihre Eighties-Obsession dann hemmungslos aus, werden aktuell unterstützt von Linus Segerstedt und Fredrik Orevad sowie von Produzent Jari Haapalainen.

Doch obwohl die Begeisterung groß war bei Menschen mit Schwäche für Wave und Goth, wurde es bald wieder ruhig um TRUE MOON – wenn die Konzertliste des Facebook-Profils nicht trügt, hat die Band aus Malmö in den letzten drei Jahren gerade mal zehn Konzerte gespielt ...

„How can I find myself when I lose track of time and the darkness and I are the worst partners in crime“, wird da gepostet, und man macht sich schon fast Sorgen um das Seelenheil des Verfassers/der Verfasserin.

Durchweg positiv stellt sich hingegen die Musik dar: TRUE MOON sind ihrer Klangfarbe treu geblieben. Die bandseitig ins Spiel gebrachten Referenzen JOY DIVISION, SIOUXSIE AND THE BANSHEES, frühe SISTERS OF MERCY, THE MISSION und frühe THE CURE sind offensichtlich, wobei TRUE MOON ganz klar ihre eigene Klangfarbe haben, die von Karolinas dunkler, aber auch immer an klassische Rocksängerinnen erinnernder Stimme geprägt ist.

Und interessanterweise wird an dieser Stelle auf Stevie Nicks von FLEETWOOD MAC und Ann Wilson von HEART verwiesen. TRUE MOON haben mit „II“ ein über die Distanz von acht Songs und dreißig Minuten immer fesselndes Album hingelegt, das jedem gefallen muss, der diese Art von Post-Punk schätzt und dem jegliche schlimme Rockismen fehlen, wie sie das Spätwerk so mancher Achtziger-Wave-Band prägten.