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GORGONOISID

IV

Hach, darauf habe ich wirklich gewartet. Nihilistisch, destruktiv, bösartig, zäh wie ein Hirntumor, der sich auch nach der zehnten Chemo immer noch langsam durch die Hirnrinde frisst. Kaputter Sludge-Doom-Noise mit einer ganz persönlichen Note und Destruktivität, die man fühlen kann. In jeden Schlag lässt man sich automatisch fallen, um sich im Dreck zu suhlen, der hier durch jede einzelne Note fließt. Ein Sound, zu dem man stundenlang im dunklen Keller seine – wer jetzt glaubt, ich würde Waffensammlung schreiben, um danach was von Amoklauf zu faseln, hat sich geschnitten, ich käme nie auf so eine Idee – Schädelsammlung abstauben kann, und zwar ganz entspannt. Über allem thront das allmächtige Riff, darunter malmt ein Fleischwolf aus dreißig Tonnen nacktem Stahl alles zu Hack, was sich in den riesigen Trichter verirrt. Musik zur Zeit, denn Noise der kaputten, irren Sorte kann man in diesen bekloppten Zeiten gar nicht laut genug hören. Die Frankfurter hätten zur Blütezeit dieses Genres zum Hochadel gehört, so sind sie Könige über ein riesiges, aber eben weniger dicht besiedeltes Reich.