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BASTARD ROYALTY

Jonestown

Sich BASTARD ROYALTY anzuhören ist so in ungefähr das Maximum an knallhartem Crust-Punk auszuhalten, den man sich überhaupt vorstellen kann. Das ist natürlich positiv gemeint, denn hier wird man so effektiv bedient und (positiv) fertig gemacht, wie es eben nur Schwaben können. 16 Songs lang wird nur nach vorne gedroschen, als würde es kein Morgen geben. Vor allem die unfassbare D-Beat-Drum-Machine Oliver Barth (CLUSTER BOMB UNIT) liefert hier eine penibel genaue Maschinengewehr-ähnliche Taktabfolge ab, was das klare Grundgerüst für den derben und guten Gesamteindruck ist. Der Gesang entspricht voll dem EXTREME NOISE TERROR-Grunzen, wobei man dennoch den Worten mit Hilfe des Textblatts gut folgen kann. Der Titelsong „Jonestown“ bezieht sich auf den Kollektiv-Suizid von 1978 in Guayana, wo 900 religiös-verirrte Menschen dem Prediger Jim Jones in den Tod folgten. Apropos Texte: Wie auch bei DISCHARGE liegt die Würze der Texte auf der Reduktion, soll heißen ernsthafte Themen werden mit wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht markant serviert. Wobei mir die drei Texte auf Deutsch sogar ein bisschen besser gefallen. Die LP kommt inklusive 16-seitigem Booklet und total geilem lila-schwarz verlaufenen Vinyl.