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BUÑUEL

Killers Like Us

Die Luis Buñuel-Fans veröffentlichten 2018 „The Easy Way Out“, ihr zweites Album, davor war 2016 mit „A Resting Place For Strangers“ das Debüt der italienisch-amerikanischen Noiserock-Band erschienen. Beteiligt sind immer noch Xabier Iriondo (gt, AFTERHOURS), und Franz Valente (dr, IL TEATRO DEGLI ORRORI, ONE DIMENSIONAL MAN) sowie Eugene S. Robinson (voc) von OXBOW, Pierpaolo Capovilla (bs) wurde durch Andrea Lombardini ersetzt. Man muss der italienischen Instrumentalsektion von BUÑUEL ausgesprochen dankbar sein, den unfassbar genialen Sänger Robinson, der einst Anfang der Achtziger in Kalifornien mit WHIPPING BOY Teil der frühen Hardcore-Szene war, immer wieder vors Mikrofon zu locken – jenseits von BUÑUEL scheint der stimmgewaltige Vokalkünstler nicht mehr wirklich aktiv zu sein. Sehr cool auch das Duett mit Coverartwork-Künstlerin Kasia Meow bei „Crack shot“. Seltsamerweise veröffentlichten OXBOW aus San Francisco ja nie auf Amphetamine Reptile, obwohl sie immer in diesen Noiserock-Kosmos gepasst hätten und haben. Mit UNSANE, JESUS LIZARD und MULE verglich ich die einst (MELVINS nicht zu vergessen!), und das passt auch wieder bei BUÑUEL, bei denen ich zuletzt auch eine Rhythmushaftigkeit à la NOMEANSNO und Mike Watt konstatiert hatte, und das trifft auch 2022 wieder auf „Killers Like Us“ zu. BUÑUEL sind unglaublich intensiv, siehe etwa das doomige, schleichende „When we talk“. Gut, dass Robinsons Texte im Booklet abgedruckt sind – pure Poesie, eher schon Gedichte. Dass Robinson und die Band bei den Aufnahmen nicht im gleichen Studio standen, merkt man dem Album nicht an – Robinson verausgabte sich bei seinem Singen, Brüllen, Toben auch allein in San Francisco in faszinierender Weise. Die mal live sehen ... oder OXBOW ... ein Traum?