VICIOUS

Mark Paytress

Braucht die Welt ein weiteres Buch über Sid Vicious? Es gibt ja erst zehn oder so (fast alle nur auf Englisch wie auch das vorliegende Werk), von den vielen Büchern über die SEX PISTOLS ganz abgesehen.

Eine neue Biographie über Jon Beverly aka Sid Vicious macht wohl nur dann Sinn, wenn es dem Autor Mark Paytress gelingt, dem bisherigen Bild der Punk-Ikone neue Facetten hinzuzufügen. Paytress, der regelmäßig für britische Zeitschriften wie Mojo schreibt, hat dazu zahlreiche Weggefährten von Vicious interviewt, u.a.

Jah Wobble und Glen Matlock. Chronologisch wühlt er sich durch das kurze Leben der vermeintlichen Legende: Sids Jugend, Sid wird Punk, Sid und die PISTOLS, Sid und Nancy, Sid am Ende. All dies verknüpft der Autor geschickt mit der Entwicklung des britischen Punks und portraitiert Vicious dabei als einen sensiblen und leicht beeinflussbaren Zeitgenossen mit Hang zu selbstzerstörerischen Tendenzen.

Wirklich Neues erfährt der interessierte Leser also nicht. Folglich ist dieses durchaus lesenswerte Buch nur eingeschränkt zu empfehlen, nämlich nur für Fans, die bisher keine der zehn Biographien über Vicious gelesen haben und zudem über profunde Englischkenntnisse verfügen.