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SUMAC

May You Be Held

„Die Pflanzengattung Rhus gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) und umfasst etwa 150 bis 250 Arten.“ Hätten Sie’s gewusst? Der Essigbaum aus Omas Garten und der durch Poison Ivy von THE CRAMPS popkulturell verewigte Giftefeu gehören auch dazu. Und eben auch SUMAC, die erstmals 2015 mit „The Deal“ auf Sige beziehungsweise Profound Lore in Erscheinung traten und seitdem so was wie ein „Allstar Project“ sind. Bis heute musiziert hier Aaron Turner (ISIS, Hydra Head) mit Drummer Nick Yacyshyn (BAPTISTS) und Bassist Brian Cook, der einst bei BOTCH und THESE ARMS ARE SNAKES spielte und aktuell bei RUSSIAN CIRCLES ist. 2016 veröffentlichten sie das zweite Album „What One Becomes“, SUMAC waren zur Band geworden. 2018 folgte auf Thrill Jockey der vier Stücke umfassende Longplayer „Love In Shadow“, und wiederum zwei Jahre später das bei nur fünf Stücken eine Stunde laufende „May You Be Held“. An der musikalischen Ausrichtung hat sich nichts geändert, SUMAC inszenieren mächtige monolithische Sounds – Schlagzeugwummern, das Dröhnen von Bass und Gitarre, gutturales Screaming – in doomiger Bedächtigkeit für einen maximalst nachhaltigen Eindruck, um hier und da unvermittelt in strukturierte Raserei auszubrechen. Industrial in dem Sinne, dass es klingt, als spiele die Band allein in einer riesigen leeren Halle. Eine Inszenierung fast schon auf der Ebene von SUNN O))). Textlich bleibt es düster, bei „The iron chair“, bei „Consumed“, wohingegen das Titelstück fast schon hoffnungsvoll wirkt. Auf Spotify wird man das Album übrigens nicht finden, eine bewusste Entscheidung der Band in Reaktion auf das Statement des Spotify-CEOs Daniel Ek, dass Künstler eben mehr arbeiten/veröffentlichen müssten, wenn sie mehr Geld verdienen wollten.