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LEHNEN

Negative Space

LEHNEN knüpfen mit ihrem fünften Album dort an, wo sie mit dem Vorgänger „Reaching Over Ice And Waves“ aufgehört haben: Bei der Vemengung von brachialem Noise mit teils fast poppigen Gitarrenspielereien, der Bekanntmachung von Industrial-Rhythmen mit sich aus dem Emo-Register bedienendem Gesang. Was 2015 noch beunruhigend und dadurch ziemlich einnehmend daherkam, bekommt in der Wiederholung jedoch etwas ein wenig Leidendes, das weniger mit Zugang zu Verletzlichkeit oder Traurigkeit zu tun hat als mit einer Inszenierung von Gefühlswallung, die von der inzwischen ziemlich (ein-)geschliffen scheinenden Ästhetik der Musik konterkariert wird. Die Themen, die in den Lyrics aufgemacht werden – nicht zuletzt jenes der titelgebenden negativen Raums – sind vielversprechend, doch kommen sie auf dem Album mehr als Begleitmusik der Soundkaskaden daher. Das wirklich toll gestaltete Booklet ist dafür eine sehr willkommene Konzentrationshilfe auf die textlichen Elemente von „Negative Space“.