Foto

SECT

No Cure For Death

Dranbleiben, falls es nicht gleich klappt: Unbedingt muss man Chris Colohan (CURSED, THE SWARM) einmal Wort für Wort durch „No Cure For Death“ folgen. Nicht wegen Melodien und Refrains, beides findet nicht statt. Es gibt keine Wiederholungen, Colohans Sätze bleiben eng bei jeder Bewegung der linear geschriebenen Songs, die prinzipiell vorbei sind, sobald das letzte Wort raus ist. Die Übung hilft, das Album über den ersten Eindruck hinaus zu erfassen. Der zeigt eine reduzierte Interpretation der rabiatesten Parts anderer von Kurt Ballou betreuter Extrembands wie TRAP THEM, NAILS oder ALL PIGS MUST DIE, oder einfach eine Blastbeat-Ausstellung von Drummer Andrew Hurley (RACETRAITOR, FALL OUT BOY). Die Midtempo-Parts bauen im Grunde nichts auf, lassen keine Freiräume – sie transportieren dieselbe Tobsucht, nur langsamer. Andauernd schlägt dabei an jeder Bruchstelle das Gitarrenfeedback durch. SECT sind Veganer, Straight Edge und durch einschlägige Bands bekannt (noch nicht genannt: DAY OF SUFFERING, EARTH CRISIS, CATHARSIS) und sie nehmen auf „No Cure For Death“ kein Blatt vor den Mund. Eine Reihe aktueller Themen der US-Politik beenden sie textlich unilateral, das ist ganz schön Hardcore. Wenn „Avoidance ritual“ zum Ende der knappen 17 Minuten doch zaghaft Melodie andeutet, reicht das nicht für ein versöhnliches Ende.