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OCTOBER ENDS

Phases

Mit „Phases“ treten OCTOBER ENDS einen großen Schritt aus ihrer Metalcore-Zone heraus und präsentieren sich noch experimentierfreudiger als auf dem Vorgänger „Zodiac“ von 2020. Deutlich mehr Synths haben sich unter die Gitarren gemischt und bescheren der Platte immer wieder bebende Trance-Passagen. Im Gegensatz dazu scheuen sich die Briten aber nicht, härtere Riffs auf ihren teils tiefer getuneten Sechs- und Siebensaitern zu präsentieren. Eingängigen Melodien und poppigen Refrains bleiben sie dennoch treu. Auch die Vocals sind vielfältiger geworden, was maßgeblich daran liegt, dass nun mehrere Bandmitglieder ihren stimmlichen Beitrag leisten. Kaum zu überhören ist die Bandbreite an Musiker:innen, von denen sich die Band inspirieren ließ: da wären moderne Metalcore-Bands à la NORTHLANE und BRING ME THE HORIZON als auch Mainstream-Acts wie Doja Cat und Justin Bieber. Obendrein wirft jedes Bandmitglied seine eigenen Inspirationsquellen in den Ring, ob TESSERACT oder LIMP BIZKIT. Ein wilder Mix, der eine vage Vorstellung davon vermittelt, wie „Phases“ klingt. Doch ob Pop und Metal, Rap, Trap oder Djent – unterm Strich verweben OCTOBER ENDS die Fülle an Einflüssen so eng miteinander, dass der Sound der Platte weniger aufregend klingt als erhofft. Definitiv Geschmacksache. Langweilig wird’s trotzdem nicht.