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WELDERS

Our Own Oddities 1977-81

Vier Frauen im Teenageralter gründeten diese Band 1975/76 in St. Louis, Missouri, mitten im konservativen Herz der USA, und man ahnt, dass das eine mutige Entscheidung gewesen sein muss, weil die vier zudem die „verwegene“ Idee verfolgten, eigene Songs zu schreiben und zu spielen – das tat „man“ nicht, gefragt waren damals Coverbands. Als anfängliche Einflüsse nannten sie einst THE MONKEES, THE BEATLES und Glam, später kamen Punk, Sixties und Garage (und eine Orgel) dazu. Shows wurden eher lokal gespielt, ein Förderer finanzierte 1979 endlich die Aufnahmen für eine EP, aber das Projekt versandete, immerhin überlebte eine Kassette mit den Aufnahmen. 1981 war Schluss. 2010 dann veröffentlichte das in St. Louis ansässige Label Rerun Records auf dem Sublabel BDR diese (bis dato unveröffentlichte) EP, und nun hat Rerun/BDR zusammen mit Bachelor Records aus Österreich diese erweiterte Neuauflage herausgebracht, auf der neben den EP-Tracks weitere Studioaufnahmen sowie Demo- und Live-Material zu hören sind. Im sechsseitigen Faltbooklet gibt es unter anderem den Abdruck eines handschriftlichen Fanzine-Interviews aus dem Jahr 1980, und auf die Frage „Do you think your gender inhibits your rock and roll progress?“ antwortet Caroline: „No but being female does.“ Dazu ist hier eine knappe Bandbiografie nachzulesen, zu jedem Song gibt es Linernotes, (zu „P-E-R-V-E-R-T“ heißt es lapidar: „Written in late 1976 by 15-year old Stephanie and Rusty. Being a teenage girl in the 1970s meant being surrounded by perverts.“) plus massig Fotos aus allen Phasen der Band. Ein spannendes Zeitdokument.