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VIBRAVOID

Phasenvoid / A Sparkle In The Twilight / The Clocks That Time Forgot

Am ersten November feiert das Düsseldorfer Label Stoned Karma, auf dem beinahe ausnahmslos Platten von VIBRAVOID erscheinen, seinen zehnten Geburtstag. Grund genug, den Markt mit gleich drei weiteren Alben der großartigen kosmischen Psychonauten zu fluten. Zunächst ist da eine Band-Compilation namens „Phasenvoid 1992-1997 (Vibrations From A Lost Decade)“. Auf zwei CDs erstreckt sich hier ein Überblick über die Frühphase der Band um den Multi-Instrumentalisten und ausgebufften Soundwizzard Christian Koch. Ein Teil der Aufnahmen wurde seinerzeit unter dem Namen des Vorgänger-Projekts VOID FORUM eingespielt. Einige davon sind unbearbeitete Fassungen der ersten Aufnahmen, weite Teile des Materials von CD1 beschränkt sich auf strukturloses Gewaber und Gezirpe, repetitiv, effektbeladen und selten ohne den obligatorischen Sitar-Drone. Das klingt dann teils nach SPACEMEN 3, aber auch nach HARMONIA frühen KLUSTER oder den ersten beiden KRAFTWERK-Alben. CD2 enthält zudem die Demos für das erste (unveröffentlichte) Album, ein langes Radiointerview sowie weitere Raritäten. Zurück in die Jetztzeit: Zwei weitere Alben mit brandneuem Material sind ebenfalls erhältlich. Beide sind deutlich konventioneller als das radikale Frühwerk, viel songorientierter und strukturierter. Psychedelia mit Inspirationen aus der Britpop-Ära sowie den Swingin’ Sixties. Leider ohne einen richtigen Ohrwurm, hier klingt vieles redundant. Schade, dass hier nicht an die experimentellen Ragas von „Zeitgeist Generator“ angeknüpft werden konnte. Für Vinyl-Freunde hingegen sind alle drei Alben ein Fest; selbstverständlich sind Editionen als quietschbunt gemusterten Scheiben erhältlich, zudem sind die Alben in opto-kinetische Cover gepackt, die dem Musikgenuss eine zusätzliche Dimension verpassen.