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KRANE

Pleonexia

Optisch kommt „Pleonexia“ ziemlich minimalistisch daher. Auch musikalisch ist weniger manchmal mehr, zumindest dann, wenn es darum geht, Wirkung zu erzeugen. Die Atmosphäre, die KRANE kreieren, ist mitreißend und gibt dem Gesamtwerk einen Spannungsbogen, den sie konstant halten. Mit einem drückenden Sound belassen die Schweizer ihre Musik, die irgendwo zwischen Post-Rock und Metal anzusiedeln ist, weitestgehend instrumental. Der einzige textliche Aspekt ist der Einsatz von multilingualen Zitaten, zum Teil unverständlich haben sie dennoch eine große Wirkung. Insbesondere die Verwendung von Serdar Somuncus Rant „Die Wahrheit über uns und unsere Gesellschaft“ hievt den Song „Operation level“ emotional auf ein höheres Level und regt zum Nachdenken an. Konzeptionell soll das zweite Album der Schweizer neutral von den immer gleichen Mustern des Kriegsgeschehens handeln, fernab von jeder Verherrlichung. Teilweise mit detaillierten Electronica-Einspielungen bleibt „Ploenexia“ (das bedeutet psychologisch gesehen übrigens den Drang, mitreden zu wollen trotz mangelnder Sachkenntnis) absolut spannend. Die musikalische Sachkenntnis haben KRANE und auch bei den großen Vertretern ihres Genres können die Schweizer durchaus mitreden.