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NO RETREAT

Pray For Peace

Kennt jemand noch NO RETREAT? Das war eine der ganz harten Truppen, die Ende der Neunziger Jahre auftauchten. Düsterer, metallischer Hardcore aus Pittsburgh. Wie gemacht für die Knochenbrecher im Pit. Mir gefiel, trotz des ungeheuer schlechten Mititärfetisch-Covers, ihr Debütalbum „Rise Of The Underdogs“ richtig gut. Das lag vor allem an den geilen Rhythmuswechseln, die die Band aus Pennsylvania in ihren Sound integrierte. Das DIY-Label Screaming Crow Records, ebenfalls aus Pittsburgh, bringt nun das längst vergriffene Zweitwerk des Fünfers wieder auf den Markt. „Pray For Peace“ wurde zu Ehren seines zwanzigjährigen Jubiläums sowohl soundtechnisch überarbeitet als auch mit fünf Bonusstücken (alle von der Split-Platte mit KRUTCH) versehen. NO RETREAT bleiben darauf dem oben beschriebenem Sound treu und servieren bösen Metal-Hardcore mit angepisstem Gesang. Das Rhythmuswechselspiel ist auch noch da, verliert aber spätestens auf der zweiten Hälfte seinen Reiz. Ob man sich über eine halbe Stunde anschreien und wüst beschimpfen lassen will, sollte jeder selbst entscheiden. Früher ist mir das irgendwie leichter gefallen. Für eine kurze Stippvisite in die rauhe Hardcore-Welt vor zwanzig Jahren ist es aber durchaus geeignet.