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COMMUNIONS

Pure Fabrication

COMMUNIONS aus Kopenhagen schwelgen, driften und leiden auf hohem Niveau in einer musikalischen Gemengelage aus Britpop-Euphorie, Selbsthass, Indierock und fast unmerklicher skandinavischer Entfremdung und Distanz. Sicherlich haben britische Bands wie THE STONE ROSES, MENSWEAR, OASIS, Jarvis Cocker und speziell SUEDE um deren Dandy-Frontmann Brett Anderson eine zentrale Rolle für das dänische Duo gespielt. „Pure Fabrication“ ist der passende Soundtrack zu jugendlicher Sinnsuche, bittersüßer Nostalgie und der Bewältigung einer, so muss man glauben, vielschichtigen Identitätskrise. Im Laufe der Songs „degradiert“ sich der Protagonist der Songs von einem „geborenen Prinzen“ über „das Paradoxon der Natur“ bis hin zu einem „einsamen Ein-Mann-Chor“. In diesem Kontext sind die musikalischen Inspirationen der COMMUNIONS durchaus nachvollziehbar. In „Cupid“ geht es, so Sänger und Gitarrist Martin Rehof, um die Befreiung und Unabhängigkeit, um das Loslassen der negativen Kräfte, die einen von der Liebe, die man für jemanden oder etwas besitzt, zurückhalten. Das überbordende Drama, wie es einst Jarvis Cocker (PULP) gelebt hat, ist von den COMMUNIONS wohl verstanden und umgesetzt worden. Der Schlusstrack „The gift of music“ hinterlässt die zentrale und (vermutlich) rhetorische Sinnfrage: Sind wir nicht alle nur eine Summe unserer Einflüsse?