Foto

DEADENDS

Rebel Songs In Minor Key

Wenn wir Grazer Ü40-Menschen sehnsüchtig davon sprechen, dass Graz einst Punk- und Hardcore-Hauptstadt Österreichs war, dann ist in der Regel diese Zeit um die Jahrtausendwende, damals vor zwanzig Jahren gemeint. Das waren ja auch geile Zeiten, und auch wenn es die meisten Bands nicht mehr gibt und nur wenige der damaligen Protagonisten noch aktiv sind, darf nicht aus den Augen verloren werden, dass die aktuelle Punkrock-Szene dem in nichts nachsteht. Und ja, heute kann auch tatsächlich von einer Punkrock-Family gesprochen werden, denn viele der Musiker spielen gleich in mehreren Bands. Bei DEADENDS zum Beispiel trommelt der Drummer von A GUY NAMED LOU und der neue Sänger von ANTIMANIFEST spielt Gitarre und rotzt gemeinsam mit dem ehemaligen Frontmann der ANTS! ins Mikrofon. Nebenprojekt sind diese Bands allerdings nie, alle sind mit ihrem Herzen jeweils gleichermaßen bei der Sache. DEADENDS jedenfalls releasen dieser Tage ihr zweites Album, das elf Songs lang durch die Welt des melodieverliebten Punkrocks rattert. Der Gesang variiert zwischen einigermaßen, aber niemals wirklich clean und Whiskey-rauh, Pop- und Skatepunk-Elemente haben genauso ihren Platz wie Hardcore-Parts und vereinzelte Metal-Gitarren. Macht auf jeden Fall Spaß, die Platte, und sieht in ihrer herbstlichen Blätteroptik verdammt gut aus.