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BO DIDDLEY

Rocks

Sollte es Menschen geben, die noch niemals von Bo Diddley gehört haben, kennen diese armen Kreaturen aber mit Sicherheit den „Diddley Beat“, die Superheldenfähigkeit eines der einflussreichsten R&B-Musikers überhaupt. „Shave and a haircut, two bits“ paraphrasierte einst Keith Richards dieses auf afro-kubanischen Einflüssen bestehende Pattern, das sich in Songs von Elvis, Buddy Holly, den WHO und nicht zuletzt in Krautrock, HipHop- und Elektro-Tracks wiederfindet. Diddley war mit seinem absolut extravaganten Gitarrenspiel zudem für Punk- und Psych-Rocker wichtiger Einfluss. Aber nicht nur damit schrieb Ellas McDaniel, so Diddleys Klarname, Geschichte, auf sein Konto gingen unsterbliche Kompositionen wie „I’m a man“ sowie Ein-Akkord-Monster namens „Mona“, „Diddley daddy“ und der Proto-Gangsta-Rap „Who do you love?“. Im Rahmen der „Rocks“-Serie ist dem Chicagoer Blues-Innovator ein überfälliger Tribut gezollt worden. 28 überragende Nummern sind hier mit Bedacht zusammengestellt, eine „All killer, no filler“-Compilation, Hit folgt auf Hit in atemberaubender Schlagzahl. Bei den meisten der Aufnahmen aus den Jahren von 1955 bis 1962 ist er mit seiner brandheißen Combo, bestehend aus Maraccas-Spieler Jerome Green, der Gitarristin Peggy Jones (aka „Lady Bo“), Bassist Willie Dixon und nicht zuletzt dem unglaublichen Drummer Clifton James, zu hören. Die Compilation ist selbstverständlich mit kundigen biografischen Erläuterungen von Szenekenner Bill Dahl versehen, diskografische Details fehlen ebensowenig wie der standesgemäße „bestmöglich reproduzierte“ Sound, idealerweise von Originalbändern.