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MIKAL CRONIN

Seeker

„Seeker“, „Suchender“, heißt das neue Album des kalifornischen Singer/Songwriters Mikal Cronin, aber es scheint eher so zu sein, dass dessen Suche mit diesem extrem gelungenen Album bereits beendet ist.

Cronins letzte Platte „MCIII“ begeisterte bereits mit folkrockigem Powerpop, der einen Hang zum psychedelischen Westcoast-Sound der Sixties besaß. Dabei war auch die Prägung des umtriebigen Ty Segall zu spüren, der dazu neigt, in stilistischer Hinsicht etwas zu dick aufzutragen.

In dessen Band spielte Cronin auch und auf dessen Platten taucht er nach wie vor auf – und anders herum: Segall ist bei sechs der insgesamt zehn Songs von „Seeker“ als Gastmusiker vertreten.

Bei denen gelingt Cronin erneut eine kontrastreiche und originelle Mischung aus traditionell folkrockigen Nummern und opulenten Kammerpop-Arrangements, die fast schon so überladen sind, dass sie die Grenze zum Kitsch streifen.

Im Vergleich zu „MCIII“ ist bei „Seeker“ alles eine Nummer größer und emotionaler, auch wenn die Musik wohl in einer Hütte in den Bergen Kaliforniens entstand. Das merkt man den Songs dank einer imposanten Instrumentierung nicht mehr unbedingt an.

Die Gitarren, Keybords, Blas- und Streichinstrumente werden zu einem beinahe schon shoegazigen Wall Of Sound verdichtet, unterbrochen durch einige wenige reduziertere akustische Momente, ähnlich wie bei Neil Young zu „Harvest“-Zeiten – Tom Petty ist dabei auch nicht weit.

Nur ist hier alles etwas druckvoller und zeitgemäßer produziert, und mit noch schöneren Melodien.