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MOURN

Self Worth

Wo ist denn der Schlagzeuger auf dem Albumcover abgeblieben? Als einziger Mann im Quartett einfach ausgespart, nicht ganz politisch korrekt, hm? Nicht unbedingt, wie der ungewöhnliche und durchaus reizvolle auf YouTube geladene Blick auf die Entstehungsgeschichte des Albums nahelegt. Unverstellt und unkonventionell werkeln hier zunächst nur die beiden Gitarristinnen Jazz Rodríguez Bueno und Carla Pérez Vaz mit recht überschaubaren Mitteln und einem leichten Hang zu schrägen Riffs an ein paar Melodiefragmenten in einem billigen Ferienhaus in der tiefsten südfranzösischen Provinz. Neben Gitarrendemos spielen die beiden dort auch die Grundzüge der Drumparts ein. In der Probenphase tauchen dann erstmals Bassistin Leia Rodríguez Bueno und Victor Álvarez Ridao, der Antonio Postius am Schlagzeug abgelöst hat, auf. Trotzdem darf nur Leia auf die Promofotos, ist Victor also (noch) kein festes Bandmitglied? Wird nicht so ganz ersichtlich. Immerhin: Im Clip zu „This feeling is disgusting“ darf er unter anderem auch den Psychotherapeuten spielen. Ungeklärte Mysterien und düstere Gitarren, was will man mehr? An sich nicht unbedingt außergewöhnlicher Post-Punk mit dezent feministischer Note, dem Leias geniale Basslinien und Carlas Rhythmus-Texturen das gewisse Etwas verleihen.