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ASTEROID B-612

Singles Collection

Au-Go-Go war in den Neunzigern ein wichtiges australisches Label, und da veröffentlichten auch ASTEROID B-612 aus Sydney, eine der zwar sicherlich nicht kommerziell erfolgreichsten Bands ihrer Tage (die sich übrigens nach dem „Wohnort“ von Saint-Exupérys kleinem Prinzen benannt hat), aber eine erstaunliche Anzahl an Releases vorweisen kann. Nach den ersten beiden Alben auf Destroyer, dem Label von Dave „BORED!“ Thomas, wechselten sie auf Betreiben des Au-Go-Go-Mailorder-Manns Richie Ramone zu jenem Label, das ihnen zu etwas mehr Aufmerksamkeit verhalf, so dass irgendwann auch eine Band namens HELLACOPTERS zu ihren Bewunderern zählte (siehe auch die Coverversion auf deren Abschiedsalbum). Im Gegensatz zu denen waren ASTEROID B-612 aber nie „Schweinerocker“, hier wurde nicht gegniedelt und gefiedelt, sondern einfach nur denkbar simpel gerockt – dass Dave Thomas die Band entdeckte, sagt viel über ihren brachialen, trockenen Sound aus. Als Mitte der Neunziger dann der Longplayer „Not Meant For This World“ und die 5-Song-EP „Teen Sublimation Riffs“ entstanden, waren Johnny Spittles und Stewart Cunningham (siehe Interview in Ox #77) die treibenden Kräfte in der Band, waren gleichermaßen für Songwriting wie Produktion zuständig. Für diese 13 Songs umfassende „Singles Collection“ wurden nun Tracks diverser Siebenzöller zusammengefasst: von der 7“ auf Roto von 1996, von der auf Lance (1994), der auf Brain Salad Surgery (1995), der von 1998 auf Au-Go-Go, der von 1999 auf Full Toss und von der auf Ramblin von 2002. Essentieller Stoff für den Aussie-Rock-Liebhaber, wobei die Aufmachung etwas mehr Liebe zum Detail verdient hätte: keine Linernotes, keine Fotos, Plattencoverabbildung – nur knappe Angaben zur Herkunft der Songs. Das wäre besser gegangen, zudem die Rückseite des Inlayblattes mit Infos zu den Beluga-Releases unbedruckt ist. Randnotiz: Scheinbar konnte sich nie jemand auf eine exakte Schreibweise festlegen, man findet sowohl B612 wie auch B-612, was bei Internetrecherchen durchaus einen Unterschied macht.