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LAST RESORT

Skinhead Anthems IV

Zum Ende des Jahres 2021 veröffentlichen THE LAST RESORT (est. 1980) ihr neues Album, ein erstes Lebenszeichen der Band seit dem 2013 erschienenen Vorgänger. Von der Originalbesetzung ist seit langem nur noch Sänger Roi Pearce übrig, neu dabei und nun wohl auch Vollzeitmitglied ist Lars Frederiksen – sonst durchaus bekannt durch RANCID, OLD FIRM CASUALS und seine BASTARDS. Galt das 2009er Werk „You Will Never Take Us ...“ als mittelgroßes Hitfeuerwerk, war der Nachfolger „This Is My England“ vor neun Jahren nicht mehr ganz so stark, aber immer noch richtig gut. Genauso setzt sich das auch aktuell fort, die langen Pausen zwischen den Releases sorgen offenbar für anhaltend gute Qualität. Bei „Skinhead Anthems IV“ kann man fast schon von einer leicht doomig-metallischen Produktion sprechen, die eine gewisse Schwere über die elf Songs legt. Schon Anfang der Achtziger waren THE LAST RESORT nicht für feucht-fröhliche Trinker-Tunes bekannt – ihr schleppender Groove hatte immer einen aggressiv-apokalyptischen Anstrich, der durch die dazu passenden Lyrics verstärkt wurde. Textlich hat sich in den letzten Jahren auch nicht viel geändert – man liebt sein Land, verachtet aber die Regierung. In „The devil you know“ wird sich kritisch mit dem Thema Krieg auseinander gesetzt, bevor „T-28“ als klassisches Oi!-Thema von der Firm des Millwall FC handelt. Roi Pearce wird nicht umsonst auch Millwall Roi genannt, die besungenen Gewaltexzesse dürfte er realitätsnah beschrieben haben. Wer auf aggressiven Achtziger-Oi! mit leicht metallischer Produktion steht, wird an diesem LAST RESORT-Release nicht vorbeikommen. Natürlich spuckt die Band auf den aktuellen Alben keine Szene-Überhits mehr aus wie vor vierzig Jahren, weiß insgesamt aber immer zu überzeugen und hat die Transformation in die Gegenwart wirklich sehr ehrenwert geschafft. Neben der neuzeitigen Produktion und guten Songs ist Lars als Neuzugang sicher auch zukünftig ein Garant dafür, dass hier keine Rentner-Gefühle aufkommen.