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DUCHAMP

Slingshot Anthems

Wenn der ganze Corona-Pandemie-Mist den einen oder anderen positiven Nebeneffekt hatte, dann den, dass Menschen, die sonst mit ihrem normalen Job genug zu tun hatten, plötzlich Zeit für durchaus reizvolle Projekte fanden. DONOTS-Vorturner Ingo Knollmann etwa kam (wieder) in Kontakt mit Christian Kruse (bs, ADAM ANGST, WATERDOWN, SCHRAPPMESSER), Benni Thiel (dr, SCHROTTGRENZE) und Peter Tiedeken (gt, ONE MAN AND HIS DROID, PALE, THE ROBOCOP KRAUS, ...). Ingo erinnert den Anstoß für DUCHAMP so: „Im Mai 2020 bekomme ich von Peter nach knapp 15 Jahren Sendepause eine Mail, in der er ein Shirt mit dem Cover der ersten KID DYNAMITE abfeiert, das ich auf einem Insta-Foto trage. ‚Ey, ich wollte schon immer mal in einer Band spielen, die diesen alten Jade Tree-Sound macht! Ich hab ein paar Instrumental-Demos aufgenommen. Haste Bock?‘“ – Hatte er. Schon im August 2020 ging es ins DONOTS-Studio und „Slingshot Anthems“ (na ja, das Steinschleuderlümmel-Alter hatten die Leute, diesen Eastcoast-Hardcore in den späten Achtzigern und dann in den Neunzigern spielten, auch schon deutlich überschritten) wurde aufgenommen, verfeinert um (virtuelle) Gasteinsätze von Jason Shevchuk (KID DYNAMITE, NONE MORE BLACK), Dave Smalley (DAG NASTY, ALL, DOWN BY LAW), Stephen Egerton (DESCENDENTS) und Brian McTernan (BATTERY, BE WELL), und fertig war dieses Feelgood-Album mit 13 unbeschwerten Posicore-Songs, deren Hymnenhaftigkeit leider noch keinem Live-Test unterzogen werden konnte. Man ahnt, dass das knackige Smasher sind, die man in 20, 25 Minuten runterreißen kann, mit einem verschwitzten Pogo-Mob vor der Bühne und bei den Refrains der rechten Faust in der Luft, mit einem vielstimmigen „Uooh-oh-oh-ooooh“. Der Bandname? Eine Referenz an Teddy Duchamp, eine Figur aus Stephen Kings „The Body“, 1986 filmisch adaptiert als „Stand By Me“, gespielt von Corey Feldman. Minzgrünes Vinyl, hübsches Klappcover, Texte auf dem Innersleeve.