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SHELTER

Spetsnaz

„Spetsnaz“ ist eine dieser Platten, bei denen sich ein gerader Takt schwieriger finden lässt als jeder beliebige obskure. Solche Musik mündet oft genug in nervenaufreibendem Show-Off. In den selteneren, dafür umso erfreulicheren Fällen geraten sie zu schroffen Gebirgskämmen, die sich ins Hirn der Hörerin bohren.

SHELTER vermögen Letzteres. Auf der gerade neu aufgelegten, 2017 bereits digital erschienenen EP treten miteinander in Polylog: zwei Gitarren, die sich in Anfällen von Mathcore-Übermut aufeinander stürzen und die Zähne aneinander ausbeißen; eine durch mehrere Effektpedale geschleuste Trompete, die klanglich gänzlich differierende Jazz-Einflüsse mit in den Topf schmeißt; und eine Rhythmussektion, die das ganze Brodelnde virtuos zusammenhält.

Highlight von „Spetsnaz“ ist der Track „Zoloft“, in dem sowohl die technischen wie die Songwriting-Skills von SHELTER am eindrücklichsten zur Geltung kommen.