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WILL VARLEY

Spirit Of Minnie

Die Zutaten für ein Will Varley-Album? Eine ganze Akustikgitarre, eine halbe Portion gesellschaftspolitischer Protest und eine Prise Folk. Das Ganze mit simplen Melodien und Riffs gemixt und in die Form einer Langspielplatte gegossen. Fertig ist „Spirit Of Minnie“. Der erste Bissen schmeckt ganz gut: „All those stars“ beginnt mit warmen Gitarren, die Wills unverkennbare Stimme zur Geltung bringen. Den zweiten Song „Seven days“ hört man locker-flockig nebenbei, doch dann verschmelzen klassische Singer/Songwriter-Klänge alles zu einem wenig innovativen Einheitsbrei. Zur Mitte hin bringt „Statues“ nochmals etwas Schwung und „Spirit of Minnie“ verfügt über stimmungsvolle Passagen. Will Varleys sechstes Werk enthält ein paar hübsche Songs, hat aber auch ein großes Manko: Kaum gehört, schon sind die Lieder wieder aus dem Gedächtnis verschwunden – trotz Stimme mit Wiederkennungswert. Da hilft es auch nichts, dass das Album mit Cameron McVey produziert wurde, der schon für MASSIVE ATTACK und PORTISHEAD arbeitete. Nachdem Will in der Vergangenheit Künstler wie Frank Turner supportete, geht er im April selbst auf Deutschlandtour. In kleinen Clubs dürfte er mit „Spirit Of Minnie“ zwar für wenig Nachhall, aber dennoch für eine gute Zeit sorgen.