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PAVEMENT

Terror Twilight: Farewell Horizontal

Die 1989 gegründete kalifornische Band PAVEMENT (die man eher in England verortet hätte) hatte mit ihren ersten beiden wilden Platten „Slanted And Enchanted“ und „Crooked Rain, Crooked Rain“ 1992 und 1994 dem damaligen Indierock eine echte Frischzellenkur verabreicht – selten klang die Verbindung von Noise und Melodien aufregender als hier. Ihr viertes und vorletztes Album „Brighten The Corners“ aus dem Jahr 1997 war dann bereits weit entfernt von der Sturm-und-Drang-Phase der Band und verwies mit seinem langweiligen Songwriting auf das, was dann auch die späteren Soloplatten von Frontmann Stephen Malkmus prägen sollte. Ob ich den so genannten PAVEMENT-Schwanengesang „Terror Twilight“ von 1999 überhaupt jemals gehört habe, kann ich gerade nicht sagen, die Band zu diesem Zeitpunkt live zu sehen, war schon schlimm genug – ein paar von sich selbst angeödete Typen, die lustlos ihr Programm abspulten. Insofern ist „Terror Twilight“ keine wesentlich spannendere Angelegenheit als „Brighten The Corners“ und wäre vielleicht besser gleich als Malkmus-Soloalbum erschienen. Auch hier gibt es sie zwar, diese genialen PAVEMENT-Momente, aber es überwiegt oft der kreative Leerlauf, was das insgesamt eher lahme Tempo der Songs nicht gerade besser macht. Aus dem hässlichen Entlein ist 23 Jahre später kein schöner Schwan geworden, aber „Terror Twilight“ ist auch keine wirklich schlechte Platte, die wohl vor allem deswegen enttäuscht, weil man weiß, wozu PAVEMENT fähig waren, sich aber irgendwann dazu entschieden, als Songwriter erwachsen zu werden. Aufgewertet wird diese 44 Stücke umfassende Wiederveröffentlichung durch ein dickes Booklet und zahlreiche unveröffentlichte Songs, neben den obligatorischen B-Seiten und anderem zu dieser Zeit entstandenem Material gehören dazu auch Demos und Live-Aufnahmen.