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BESNARD LAKES

The Besnard Lakes Are The Last Of The Great Thunderstorm Warnings

Mein bisher letztes Zusammentreffen mit der 2003 gegründeten kanadischen Indierock-Band THE BESNARD LAKES, deren Kern das Ehepaar Jace Lasek und Olga Goreas bildet, fand im Jahr 2010 anlässlich ihres noch auf Jagjaguwar veröffentlichten Albums „The Besnard Lakes Are The Roaring Night“ statt. In den letzten zehn Jahren entgingen mir allerdings nur zwei weitere Platten, das kreative Potenzial von Lasek und Goreas schien sich wohl seitdem in Grenzen zu halten. Auf jeden Fall wusste ich damals ihren Dreampop-Shoegaze-Rock mit Harmoniegesang und eingängigen Melodien, der Sixties-Folk, Psychedelic Rock und Bands wie GALAXIE 500 oder MY BLOODY VALENTINE aufgriff, durchaus zu schätzen. Von Meisterwerk war damals nicht die Rede, beim neuen Album „The Besnard Lakes Are The Last Of The Great Thunderstorm Warnings“ könnte man sich zumindest mal Gedanken darüber machen, ob dieser Begriff nicht diesmal zutrifft, genug Anlass dafür liefert die Platte. Mit nur neun Songs bringt es das neue THE BESNARD LAKES-Werk auf epische 71 Minuten, was sicherlich auch am 17-minütigen letzten Track „Last of the great thunderstorm warnings“ liegt, der allerdings nach sechs Minuten in eine Art Drone-Auslaufrille übergeht. Als Referenz für die große Psych-Space-Pop-Oper von THE BESNARD LAKES kann man diesmal Brian Wilson, THE POLYPHONIC SPREE, THE FLAMING LIPS und sogar die harmonischeren Momente der deutschen Krautrock-Legende HARMONIA anführen, woraus Lasek und Goreas ein Album zwischen opulenter Kammerpop-Symphonie und konventioneller Rockmusik zimmerten, das mit langer Halbwertzeit gesegnet sein dürfte, zumindest was mich angeht.