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DENIZ TEK

The Deniz Tek Collection Vol. 2: Take It To The Vertical

Seit den späten Sechzigern macht Deniz Tek aus der STOOGES-Heimatstadt Ann Arbor schon Musik, 1974 gründete er in Sydney, Australien zusammen mit Rob Younger RADIO BIRDMAN –und gab auch nach deren Ende 1978 und einer Konzentration auf seine Arztausbildung die Musik nie auf. 1991 entstand im legendären Sugar Hill-Studio in Houston, Texas – angeblich nach Abbey Road das älteste Tonstudio weltweit – das „Take It To The Vertical“-Album, das seinerzeit in Australien auf Red Eye nur im CD-Format erschien und irgendwann in Vergessenheit geriet. Dass das zu Unrecht geschah, macht dieser Vinyl-Rerelease auf Wild Honey nun deutlich, denn „Take It To The Vertical“ erweist sich als zeitloser Klassiker in bestechender Qualität, der sich nahtlos in das Werk von Tek einfügt. Spannend und lesenswert sind die Linernotes auf dem Backcover aus der Feder von Moses Horwitz. Mit Deniz im Studio war sein alter Bekannter Chris Masuak (HITMEN), Teks (Ex-)Gattin Angie Pepper steuerte Backing Vocals bei, Scott Asheton (THE STOOGES) war als Drummer dabei, und weil er um die Ecke wohnte, heuerte man für drei Songs Grady Gaines als Saxophonist an – den Mann, der einst bei Little Richard im Film „The Girl Can’t Help It“ seinen legendären Auftritt hatte. Vor allem aber: am Mischpult saß Andy „Mort“ Bradley, jener Kerl, der 1977 der Live-Mischer und Tourmanager von RADIO BIRDMAN gewesen war und exakt wusste, wie Deniz Tek klingen musste, sollte und wollte. Punk? Grunge? War damals, 1991, angesagt, spielt hier aber kein Stück mit rein. Klar erkennt man Teks Stimme und Gitarrenspiel an jeder Ecke, aber das hier ist mehr Tom Petty und Bruce Springsteen – „Heartland Rock“ nannte irgendwer das später. Tolles Album mit bestechender Produktion – und schöner Gestaltung.