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VASELINES

The Way Of The Vaselines – A Complete History

Es ist schon ungewöhnlich, dass eine Band, die zwischen 1989 und 2014 nur drei Studioplatten aufgenommen hat, mit gleich drei Compilations gewürdigt wurde, zwei davon beim selben Label. Zuletzt erschien 2009 „Enter The Vaselines“ bei Sub Pop, die sich auf das erste Album „Dum-Dum“ von 1989 konzentrierte und die beiden zuvor entstandenen EPs „Son Of A Gun“ und „Dying For It“, neben Demos und Live-Tracks. Bereits 1992 war bei Sub Pop „The Way Of The Vaselines“ erschienen, deren 19 Stücke ebenfalls das Frühwerk der 1990 aufgelösten schottischen Band umfassend aufarbeiteten. Ab 2006 standen Gitarrist Eugene Kelly und Sängerin Frances McKee dann wieder zusammen auf der Bühne und nahmen 2010 und 2014 zwei weitere Studioplatten auf. Möglicherweise wären THE VASELINES mit ihrem schrammeligen, an die ebenfalls aus Glasgow stammenden PASTELS (auf Stephen Pastels Label 53rd & 3rd erschien dann auch der gesamte damalige Output der Band) erinnernden Naiv-Pop (der Fachbegriff ist „Twee pop“) eine dieser obskuren Fußnoten der Musikgeschichte geblieben, hätten nicht NIRVANA später mehrere ihrer Songs wie „Son of a gun“ oder „Molly’s lips“ gecovert, denn Kurt Cobain war großer Fan ihrer Musik. Tatsächlich wäre es schade um THE VASELINES gewesen, deren Musik trotz eines rudimentären, tendenziell durchaus punkigen LoFi-Sounds auch heute noch viel Charme besitzt, denn Kelly und McKee hatten ein Händchen für eingängige, extrem poppige Melodien – man nehme nur allein ihren schrägen Elektropop-Hit „You think you’re a man“ von der „Son Of A Gun“-EP – und ergänzten sich auch gesanglich hervorragend.