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PROOF OF LIFE

Thomas Lockenkopf

„East ain’t dead so straight ahead“ lautet das Motto von Steeltown Records, dem Label und Mailorder, dem sich Thomas neben dem Lockenkopf Fanzine, der Band ROIMUNGSTRUPP und der Organisation von Veranstaltungen im Club Steelbruch seit über zwanzig Jahren widmet.

Dass nicht nur der Osten, sondern auch unsere Subkultur noch immer lebendig ist, liegt auch an Leuten wie ihm. Menschen, die enorm viel Arbeit auf sich nehmen, die ihre Leidenschaft in die Szene investieren und dabei viele Risiken eingehen, nicht nur finanzieller, sondern auch persönlicher Art.

Von seinen Erlebnissen als Bandmitglied, Tourbusfahrer, im Verein Steelbruch aktiver Booker und Veranstalter, Journalist und etliches mehr erzählt er nun in diesem Buch, immer im Spagat zwischen Träumerei und Wirklichkeit, wie er es nennt, zwischen Selbstbewusstsein und Selbstzweifeln.

Seine Geschichten sind keine altbackenen Weisheiten, wie man sie von so manchen prominenten Musikern oder Rockstars hört, wenn sie retrospektiv ihre wilden Zeiten beschwören, sondern Stationen eines steinigen und wilden Weges, immer geprägt von dem Willen, aus eigener Kraft etwas zu verändern, für sich selbst und andere.

Er erzählt von der Wendezeit, seinem ersten Punk-Tape, von dem Verlangen, Skinhead zu werden, und dem Weg dorthin, von den ersten Platten und Konzerten. Er erinnert sich an Freunde, an Suff, Fußball und Schlägereien mit Nazis, die ersten Gehversuche mit Label und Club, persönliches Glück und Rückschläge, ungeschönt, aber trotzdem humorvoll und reflektiert.

Ein Buch aus der Szene für die Szene, kein romantisches Taschenbuch, keine nostalgische Verklärung, sondern das, was man echtes Leben nennt.