POISON ARROWS

War Regards

Der 100. Release von File 13 Records – Glückwunsch! Und da passt es, dass der von einer so altgedienten Band kommt wie THE POISON ARROWS aus ebenfalls Chicago. Patrick Morris (früher bei DON CABALLERO; bs, loops), Justin Sinkovich (einst ATOMBOMBPOCKETKNIFE, THUMBNAIL; gt, key, perc, voc) und Adam Reach (dr) rühmen sich, es mit keiner ihrer anderen Bands je geschafft zu haben, ein viertes Album aufzunehmen – und mit THE POISON ARROWS war das ja auch nicht gesetzt, war die Band doch von 2011 an ein paar Jahre „außer Betrieb“ und ist erst seit 2015 wieder aktiv, 2017 erschien das letzte Album „No Known Note“.

Seitdem war man auf Tour, spielte bei ACQUAINTANCES mit und hatte noch das eine oder andere Projekt mehr. An den POISON ARROWS-Trademarks hat sich nichts geändert, sie spielen immer noch diesen federnden, fast schon tanzbaren, düsteren Post-Punk mit den rauchig-lakonischen Vocals von Justin, die dieser teilweise zu Hause eingesungen hat, nachdem das Album selbst im Electrical Audio-Studio unter Dach und Fach gebracht worden war.

Er hat eine sowohl warme wie auch drängende Stimme, teils ist es auch Sprechgesang (ein Gastauftritt von Rapper Sterling Hayes, siehe „We are collateral“). Nachdem ich in allen bisherigen Rezensionen den Vergleich mit GIRLS AGAINST BOYS gebracht hatte, will ich den auch diesmal niemand vorenthalten, wobei der mittlerweile eher den Effekt haben könnte, dass Menschen, die jene gar nicht (mehr) kennen, sich mal mit denen beschäftigen.

Ein höchst angenehmes Album, weil bei aller Komplexität doch nicht verkopft und irgendwie eingängig.