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WEAK TIES

Weak Ties

Nach dem Demo gibt es jetzt endlich den Longplayer! Und der ist genauso angepisst, wie man es sich wünscht. Wem nach den Feiertagen der Sinn nach größtmöglicher Zerstörung steht, dem sei diese Platte ans Herz gelegt. Sie trieft und tropft vor Zorn, jagt krachend durch die dunkeln Gassen. WEAK TIES ballern auch auf Platte alles weg, was überflüssig ist. Das fordernde Schlagzeug und die fette Bassgitarre lassen den Hörer nicht zur Ruhe kommen und sorgen für stetige Anspannung. Lauras Vocals fräsen sich zentimetertief unter die Haut und lassen die Nackenhaare tanzen. Fastcore? Powerviolence? Alles irgendwie richtig und sträubt sich trotzdem gegen die Einordnung. WEAK TIES schaffen es, trotz durchschnittlicher Songlänge von ungefähr 1:30 Minuten, in all diesem atemraubenden Lärm noch so gute Basslines unterzubekommen, dass man unweigerlich an die Großen aus den Achtzigern denken muss. „Sorry, not today“ ist ein kurzer Ruhepol. Eine Atempause. Noisige Indie-Bands lassen grüßen und ehe man sich versieht, geht der Wahnsinn auch schon wieder weiter: Ein Roadtrip durch verlassene Dörfer, das Gaspedal auf Anschlag und WEAK TIES keifend auf der Rückbank. Sollte man sich unbedingt live anschauen und dabei bitte komplett ausrasten. Oder eben im Zimmer aufdrehen und den Nachbarn zunicken. Im besten Fall sogar beides. Wut hat schon lange nicht mehr so viel Freude bereitet wie mit dieser Platte.