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ANIKA PYLE

Wild River

Neben ihren Bands KATIE ELLEN und CHUMPED sowie Kooperationen mit Sheena Ozella, Augusta Koch oder Roger Harvey veröffentlicht Anika Pyle vereinzelt Musik im Alleingang. „Wild River“ ist nun ihr Solo-Debüt, das sie eigenständig herausbringt. Es ist ein Konzeptalbum über Verlust, Trauer und Scheitern, mit dem Pyle den plötzlichen Tod ihres Vaters aufarbeitet. Eine leise Mischung aus Songs und gesprochenen Gedichten. Sparsam instrumentiert, reduziert auf Stimme, klassische Gitarre, Piano, elektronische Beats, Streicher von Kayleigh Goldsworthy und Saxophon von Jeff Rosenstock. Sprachaufnahmen von Pyles Oma bilden eine Klammer um die Platte. Auf dem Sterbebett richtete diese ein paar Weisheiten an die Familie. „Diese Platte zu machen bedeutete, etwas sehr Dunkles und Tragisches zu nehmen und das Licht darin zu finden“, so die Künstlerin. Herz­zer­rei­ßend wird es spätestens beim Gedicht „The Mexican restaurant where I last saw my father“ gefolgt von der Ballade „Orange flowers“. Letztere schrieb Pyle am Morgen, nachdem sie vom Tod ihres Papas erfahren hatte. „Wild River“ ist ein beklemmendes Album, für das man sich Zeit nehmen sollte. Das ungestört und am Stück gehört werden sollte. Sicherlich kein einfaches Album, aber unglaublich packend. Eine Punktwertung ist hier unangebracht.