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BABY JESUS

Words Of Hate

ACID BABY JESUS, SWEET BABY JESUS, BIG BABY JESUS – Jesus geht immer als Bandname. Hier heißt es aber nur BABY JESUS – gemeint ist der kleine nackte Dicke, den die olle Maria auf ihren Knien schaukelt und der millionenfach in Kirchen und Wohnungen hängt. Passend dazu ist das Album der schwedischen Band „Words Of Hate“ betitelt. Aus Halmstad – zwischen Göteborg und Malmö – kommt der Fünfer, das neue ist ihr drittes Album nach dem titellosen Debüt 2015 und „Took Our Sons Away“ von 2017, und mit der pauschalen Beschreibung „Garage-Rock“ tut man Rasmus Högdin, Björn Axetorn, Roy Jäghammar, Fredrik Kristofersson und Robin Meijel keinesfalls Unrecht. Die Bandbreite innerhalb dieser Genreklammern ist denkbar groß, von blumig-psychedelischen Sounds über trashiges LoFi-Gewüte bis hin zu breitbeinigem Rock ist da vieles möglich, doch BABY JESUS gehen die Sache eher entspannt an. Mich erinnern sie etwa bei „Björns“ eher an VELVET UNDERGROUND und ? & THE MYSTERIANS als an Billy Childish oder Jay Reatard. Fuzzige Attacken sucht man vergeblich, hier ist eher jangliges Abhängen und Rumdösen im Schatten bei leckeren Cocktails angesagt als verschwitztes Abhotten vor der Bühne. Sehr versiert und facettenreich gespielt, nicht verkrampft auf „vintage“ gemacht, mit durchaus auch ein paar CRAMPS-Momenten bei „No money“ – BABY JESUS machen ihre Sache rundum gut, lassen allerdings hier und da etwas Wildheit und Eigenständigkeit vermissen.