ACCIDENTS

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Dead serious drunken Rock’n’Roll

Manchmal gibt es Bands, die das Beste aus verschieden Rock’n’Roll-Welten vereinen – und die ACCIDENTS sind so eine Band. Die Jungs pumpen klassischen englischen Punkrock, schmierigen R’n’R und alten Country in ihre schnellen, energetischen Arschtritt-Nummern. Ihr ausgezeichnetes Debüt-Album „All Time High“ gehört zu den besten schwedischen Platten dieses Jahres. Also war ich ziemlich gespannt, wie die Kerle so drauf sind. Schlagzeuger Rebel Jennings war so freundlich, mich in einige ACCIDENTS-Geheimnisse einzuweihen.

Erzähl mal was über eure Bandgeschichte.


„Das ist eine komplizierte Geschichte, in der es um Babs, Buzz Aldring, Tommy Cash, Tommy Salo und Albert Järvinen geht. Ich versuche mal, es kurz zu machen. D. Vacuum ist mit unserem alten Drummer J. Carlzone ausgerechnet nach Griechenland gefahren, um da den Rock’n’Roll-Spirit zu finden – das hat aber nicht geklappt. Nach einem harten Tag auf der Suche machte er sich erst mal ein Bier auf. Immer noch nicht zufrieden trank er darauf eine ganze Kiste und hörte dabei ein paar gute alte LPs von STATUS QUO, den HURRICANES, ZERO BOYS und Eddie Meduza. Dann fand er den Geist des R’n’R, kam zurück nach Schweden und rief Kid Kreole, Fred Tank und mich an. Die perfekte Kombination, um zu rocken.“

In euren Songs höre ich klassischen englischen Punk, amerikanischen Rock’n’Roll und Roots-Musik. Ihr spielt auch ein Hank-Williams-Cover, „Pan american“ ...

„Wir sind alle mit Bands wie UK SUBS, STIFF LITTLE FINGERS, G.B.H., BLITZ und ähnlichen Sachen aufgewachsen – es ist also natürlich, dass du diese Einflüsse raushörst. Wir versuchen nur, die Musik bis auf die Knochen abzunagen. So wie ANTISEEN oder die RAMONES. Du kannst einen RAMONES-Song nehmen und daraus einen perfekten Country-Song machen, es sind die gleichen Elemente. Wir hören allerlei verschiedenen Kram, und wenn wir einen Song machen, mixen wir nur die unterschiedlichen Einflüsse, aber wir schrauben alles etwas runter und machen daraus einen ACCIDENTS-Song. Ich mag Hank Williams Jr. auch und seinen Sohn Hank III., aber Hank Senior war der beste Songschreiber.“

Was sind die Vor- und Nachteile von identischen Outfits, also weißes Hemd, schwarze Hose und Hosenträger?

„Unsere Eltern haben uns beigebracht, wie man sich gut anzieht. Sie mögen es, wenn wir auf der Bühne gut aussehen. Nur weil wir Loser sind, müssen wir uns ja nicht wie Loser kleiden.“

Erzähl mal über die „Dead Guys“ -7“ auf Bootleg Booze. Ein Tribut an eure Helden?

„Es ist ein Tribut an tolle Leute, die tolle Musik gemacht haben und uns dann verlassen haben. Wir haben sie in nur ein paar Stunden hier in Örebrö aufgenommen. Wir spielen darauf Lieder von Buddy Holly, Johnny Thunders und Eddie Meduza.“

Mickey Fitz von BUSINESS ist ein Freund von euch. Also seid ihr nicht nur Säufer, sondern auch noch Hooligans?

„Kid Kreole versteht sich gut mit Mickey, weil sie beide Fußball lieben. Vacuum hat mit ihm etwas für eine Burning-Heart-Special-CD aufgenommen. Die anderen sind nur Säufer!“

„Fixin’ up to die“ ist ein ziemlich ernster Song, verglichen mit den anderen Stücken über Alkohol, Mädchen und Prügeleien ...

„Bei uns ist alles ernst. Wir meinen es verdammt ernst mit jedem Song, den wir geschrieben haben. Wir benutzen Rock’n’Roll nicht als Image, wir schreiben Stücke darüber, wie wir leben, und was wir durchgemacht haben. Alkohol, Frauen, Hurricanes und Schlägereien sind unser Leben.“

Wenn du Weltherrscher wärst, was würdest du tun?

„Ich gebe George A. Romero für seinen vierten Zombie-Film ‚Land Of The Dead‘ so viel Geld, wie er will. Und dann will ich einen 68er Hemicuda Charger 500 und ein paar Mopars. Das wär’s eigentlich.“

Letztes Jahr habt ihr mit ZEKE gespielt. Wie war das?

„Das war okay. The Kid hat den halben Set gespielt, ohne seine Gitarre einzustöpseln. Und ich hatte einen Mordskater und habe ungefähr 700-mal meine Sticks verloren. Ansonsten war’s großartig. Es war ZEKEs letzter Gig auf der Tour, und sie waren fantastisch. Klasse Typen, und wir werden wahrscheinlich bald wieder mit ihnen spielen. Also verpasst uns besser nicht! Ich meine, die ACCIDENTS und ZEKE, was kannst du mehr wollen? Hat hier irgendwer MOTÖRHEAD gesagt?“

Der verrückteste Vorfall auf Tour oder bei einem Gig?

„Immer, wenn mich das jemand fragt, fällt mir nichts ein. Da gibt es einfach zu viel zu erzählen.“

Gibt es irgendwelche neuen Bands aus Schweden, die du empfehlen kannst?

„Die COFFINSHAKERS sind zur Zeit die beste Band aus Schweden. Die BLACK NIGHTS sind auch klasse. Und wenn du auf PENTAGRAM und Roky Erickson stehst, solltest du mal WITCHCRAFT anchecken.“

Die Pläne für die Zukunft?

„Die ‚Dead Guys‘-7“ kommt wie gesagt bald raus, und wir nehmen auch eine neue 7“ auf. Dann spielen wir jede Menge Gigs, und wollen bald mal wieder nach Dänemark. Da haben wir vor zwei Jahren mit ANTISEEN gespielt, das war einfach nur groß. Unsere zweite LP nehmen wir wahrscheinlich im Februar auf, das steht aber noch nicht fest. Wir reden gerade mit großen Plattenfirmen, also wissen wir noch nicht, wann und wo sie rauskommt.“