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PRETTY CITY

Colorize

Eigentlich erschien „Colorize“, das bisher einzige Album der Band aus Melbourne, schon 2016. Seitdem war die Band offensichtlich ständig unterwegs, im Herbst 2017 auch in Deutschland, und mir scheint, da fanden Hugh Matthews, John-Luis Moretti und Andrew Schapper einfach nicht die Zeit, einen Nachfolger einzuspielen – an der Zeit wäre es aber ...

Für das Debüt einer jungen Band ist „Colorize“ erstaunlich ausgereift. Die elf Tracks (inklusive zweier Interludien) greifen alles auf, was vor 25 Jahren Shoegaze zu einem bis heute seine Faszination nicht eingebüßt habenden Genre machte: bratige Gitarren, ein hypnotischer Beat, halliger Sound, latent sphärischer Gesang.

Manche Bands auf diesem Terrain tendieren eher zum verzärtelt-säuseligen Dreampop, andere lassen es lieber dröhnend und psychedelisch krachen, und PRETTY CITY gehören über weite Strecken zu letzterer Kategorie.

„Colorize“ ist ein kaleidoskopisch buntes, kraftvolles Album, nie zu bekifft, sondern mit viel Dynamik und Wumms – MY BLOODY VALENTINE und SPACEMEN 3 lassen grüßen. Ich bin gespannt auf das neue Album, das, darauf wette (hoffe!) ich, irgendwann 2018 kommt.