SPOOK

Some Like It Dead CD

Schon bei der Debüt-EP "Fright Night" konnten die Gravelands-Bewohner THE SPOOK auf ganzer Linie überzeugen. Knapp ein Jahr später treten sie mit "Some Like It Dead" den Beweis an, dass ihnen auch auf Albumdistanz nicht die Puste ausgeht.

Im Gegenteil, denn die Stilvielfalt wurde beachtlich hochgeschraubt und gleichzeitig die Grenzen des Punkrock erweitert. So kommen die geradeaus rockenden "Ready To Radiate" und "Midnight Run" mit gewaltiger Produktion ohne große Umschweife auf den Punkt, lebt ein "You, Me And The Laboratory" von der prägnanten Stimme des Herrn Lou Gosi, der übrigens hier noch facettenreicher als auf der EP agiert und - das sage ich als riesiger DANZIG-Fan - Glenn und seine letzten Veröffentlichungen alt aussehen lässt, und überrascht ein "Almost Alive" mit einem langsamen Grundgerüst, womit schon fast von einer Ballade gesprochen werden kann.

Hier kommt ein weiterer Bonus ins Spiel, denn der hinzugekommene Organist Terence Tula füllt auch die ruhigen Passagen atmosphärisch aus und garniert hier und da die Songs immer wieder mit feinen Sounds.

"A Ghastly Romance" verschlägt den Hörer dann in Wildwest-Gefilde eines Mike Ness und erinnert an die Sechziger, während der Titeltrack mit einem sagenhaften Chorus ausgestattet ist, den die Fans bei den anstehenden Shows problemlos mitsingen können.

Womit wir beim wohl größten Vorteil gegenüber anderen Bands des Sektors angekommen wären: Einmal gehört, bleiben die Songs direkt kleben und sind im Gegensatz zu den meisten Ohrwürmern gern gesehen Gäste.

"Voodoo Mummy" erinnert durch seine rotzigen Gitarren an GLUECIFER, "My Beauty Died" könnte problemlos auf "Danzig III" vertreten sein, "Night Without An End" rockt kompromisslos und erinnert an die Songs der "Fright Night"-Phase, wogegen das countryeske "The Untold Story Of Gravelands, Karloffornia" mitsamt seiner Akustikgitarre Lagerfeuer-Romantik aufkommen lässt und die wohl größte Überraschung darstellt.

Zugegeben: Die Jungs und meine Wenigkeit haben einen sehr ähnlichen Geschmack in punkto Frauen, wie man auf dem Cover erkennen kann, die Höchstpunktzahl gibt's aber ausschließlich für die Musik und den Ideenreichtum auf "Some Like It Dead"! (10/10)