GET UP KIDS

Guilt Show CD

Unglaublich! Seit wir das neue GET UP KIDS-Album vor drei Wochen reinbekommen haben, habe ich es jeden Tag gehört. Warum? Verdammich, "Guilt Show" ist schon jetzt eine der Platten des Jahres, hiermit haben sich die Jungs aus Kansas City selbst übertroffen und ihre schon nicht schlechten Scheiben der letzten Jahre nochmal getoppt, ohne sich dabei im geringsten untreu zu werden.

"Guilt Show" vereint für mich all das, was über die letzten zwanzig Jahre klassischen US-Indierock ausgemacht hat, von HÜSKER DÜ über REPLACEMENTS zu SUGAR und den LEMONHEADS und so weiter bis eben hin zu den GET UP KIDS.

Dass die zu Beginn ihrer Karriere, die ja gar nicht so weit zurück reicht, eher als "Emo"-Band wahrgenommen wurden, ist ein Phänomen, wie es eben vorkommt. Fakt ist, dass sich Matt Pryor und Co.

mit "Guilt Show" selbst übertroffen haben - poppiger Punk (der Opener "Man of conviction") trifft auf Rockhymnen (das grandiose "How long is too long", der Rausschmeißer "Conversation"), sanfte, nun ja, Balladen ("The dark night of the soul") und komische Synthiepop-Songs ("Is there a way out").

Dabei verbindet alle Songs eine unglaubliche Eingängigkeit, eine positive, freundliche Grundstimmung, die was - man verzeihe mir mein Geschmalze - von einem sonnigen Frühlingstag hat. Die GET UP KIDS machen einmal mehr klar, worin sie sich von so vielen anderen erfolgreichen Bands ähnlicher Herkunft unterscheiden: durch ihr fähiges Songwriting, durch das Wissen um gekonntes Arrangieren, durch ausreichend Selbstbewusstein, in einer Branche voller Haie und Wichtigtuer den eigenen Weg zu gehen und sich nicht von Plattenfirma, Produzent und Manager dreinreden zu lassen.

"Guilt Show" ist die perfekte Pop-Platte - da kann der Sommer kommen. (10/10)