EARLY DAY MINERS

All Harm Ends Here

Vermutlich wird damals niemand beim größten Pharmakonzern Deutschlands davon gewusst haben. Unter ihnen war ein Wissenschaftler, der das beste Rezept für Beruhigungsmittel im Gepäck hatte. Ein junger, nicht gerade groß gewachsener Herr mit Brille aus Bloomington, Indiana fuhr nach Beendigung seines Forschungsaufenthalts in seine Heimat zurück, ohne einen Einblick in seine Rezeptur gewährt und ohne seine Patente verschenkt zu haben.

Gemeinsam mit drei weiteren, unscheinbaren und auf den ersten Blick etwas nerdig wirkenden Typen feilte er dann im heimischen Keller an der Verbesserung der Rezeptur seines Mittels. Mittlerweile hat dieses Forscherteam namens EARLY DAY MINERS sein viertes Produkt entwickelt und unter dem Namen "All Harm Ends Here" auf den Markt gebracht.

Und die Nebenwirkungen? Großartig! Endlosschlaufen kreieren einen meditativen Ruheraum. Musikalische Weite und Wärme umgeben einen Gesang, der beruhigend auf dich einredet. Monotonie und Minimalismus entpuppen sich zu vielschichtigen Melodiewogen und Kraftbergen.

Das Geheimnis dieser Arznei: In der Ruhe liegt die Kraft. Kein Ton zu viel, kein Rhythmus zu schnell und kein Kreis zu klein. Mit einem Gespür für das Wesentliche und durch die Wirkmächtigkeit der Zurückgezogenheit hat das Forscherteam EARLY DAY MINERS Ruhe, Klarheit, Wärme und Herbstlichkeit in einer hoch dosierten Zusammensetzung in Pillenform gepresst.

"All Harm Ends Here" setzt beim Patienten auf der einen Seite ein hohes Maß an Ruhe voraus, will man seine Nebenwirkungen in vollen Zügen genießen. Auf der anderen Seite stellt sich im Falle der Unruhe die Beruhigung in Sekundenschnelle ein.

Starke Nebenwirkungen bis hin zu Abhängigkeitssymptomen sind bei "Errance", "We know in part" und "The purest red" zu beobachten. Unbedingt nur mit Kopfhörern einnehmen. Nur gut, dass man damals bei dem größten Pharmakonzern Deutschlands von all dem nichts wusste.

(08/10)