AT THE DRIVE-IN

Vaya CD

Endlich ein neues Lebenszeichen von AT THE DRIVE-IN, die mich mit ihrem letzten Album "In/Casino/Out" völlig vom Hocker hauen konnten. Man stelle sich bitte eine spritzige Mischung aus so innovativen US-Undergroundbands wie SONIC YOUTH, FUGAZI und AVAIL vor - das filigrane, unberechenbare Gitarrenspiel der New Yorker, die ungewöhnliche, von herkömmlichen Rockschemata losgelöste Rhythmik der Washington D.C.-Legende FUGAZI, und die überschwenglichen Gefühlsausbrüche von Emocore-Bands wie AVAIL.

Eine musikalische Achterbahnfahrt durch ruhige, minimalistische Passagen und krachige, aufwühlende Kurven, in denen man leicht die Orientierung verliert. Dynamik entsteht durch das Wechselspiel von laut und leise, sanft und kratzbürstig, das wissen wir spätestens seit RAGE AGAINST THE MACHINE.

AT THE DRIVE-IN haben dieses Prinzip schon lange verinnerlicht, ohne dabei das Gespür für die Melodieführung zu verlieren. "Vaya" setzt die eingeschlagene Linie fort, mit dem kleinen Unterschied, dass die Jungs auf diesem sieben Stücke umfassenden Minialbum noch ein klein wenig experimenteller als früher vorgehen, was sich in Songs wie "Ursa Minor" und "198d" äußert.

Gerade "198d" ist ein an Dramatik und Schönheit kaum zu überbietendes Stück, das beide Seiten von AT THE DRIVE-IN perfekt in sich vereinigt. Sollte man auf jeden Fall haben.