NEONMAN

Gift Of The Gab CD

Es ist ja immer wieder lustig zu sehen, dass sich Trends auch umkehren: Anfang der Neunziger wendeten sich Musiker reihenweise vom Rock ab und der elektronischen Musik zu, mittlerweile finden sich auch diverse Beispiele für eine Gegenbewegung - NEONMAN etwa.

Das sind in erster Linie der Berliner Bastian Asdonk und der Londoner Ben Osborn, die sich in der Housemusic-Szene der Neunziger kennen lernten - und heute zusammen mit dem Drummer Hans Blix unter dem Namen NEONMAN rundum schönen Indiepop/rock machen.

"Gift Of The Gab" ist ihr Debüt, und bei Song 1, "Bombs in the backdrop", fühlt man sich unweigerlich an RADIO 4 erinnert, wobei die vom Label gewählte Beschreibung "CLASH mit Housebeats" das Gleiche ausdrückt.

Auch "Buy now, pay later" geht in diese Richtung, während "Benson & Hedges" oder "One last breath" eher elektropoppige Nummern sind, und "One last breath" wiederum eine Nummer vom letzten R4-Album sein könnte.

So gemischt geht's dann auch weiter, 12 Songs sind hier enthalten, darunter auch drei Remixe (brauche ich nicht, aber die Herren haben das herkunftsbedingt wohl im Blut), wobei "Rude boy" heraussticht und man hier an jeder Ecke CLASH heraushört ("Guns of Brixton").

Macht alles in allem ein Album, das nicht unbedingt durch Originalität überzeugt, aber durchaus zu gefallen weiß als Grenzgänger zwischen zwei Genres. (52:33) (06/10)