OTHER

We Are Who We Eat CD

Holla, was für eine Steigerung! Als MISFITS-Coverband THE GHOULS starteten THE OTHER einst, unter eigenem Namen kam dann 2003 ein erstes Demo und 2004 das Debüt "They're Alive", mit dem man freilich auch keine Zweifel daran ließ, dass Herr Danzig nebst jeweiliger Entourage zu den großen Vorbildern zählt.

Zwei Jahre später sind THE OTHER nun zurück (wie das bei Untoten eben so ist, sie kommen wieder ...), und wieder ist großes Kino angesagt, getreu dem Bandmotto "138% Horrorpunk". Entsprechend wird textlich an Klischees verbraten, was die Thematik so hergibt, und immer wenn man das Gefühl hat, da treibt es jemand aber arg bunt (bzw.

schwarz oder blutrot ...), wirft man einen Blick auf den Albumtitel, erkennt auch die Ironie und das Augenzwinkern und weiß, dass hier Menschen dahinterstecken, die einfach ein Konzept konsequent durchziehen, reichlich Schminke inklusive.

Aber die Optik ist nur das eine, das andere ist die Musik, und die ist mit dem zweiten Longplayer von THE OTHER so richtig höllisch gut geworden. Natürlich gibt es keinen Song ohne "Woohoohoohooo"-Chöre, natürlich sind die MISFITS der allein gültige Maßstab, doch mit Songs wie "In the dead of night", "We are the other ones" oder "Shadows from the past" sind auch ein paar eigene (zukünftige) Hits dabei, die man schon nach dem zweiten Hören mitsingt.

Absolut erstklassig ist hier auch die Produktion, die zwar an den richtigen Stellen mit entsprechend Hall für den nötigen Goth-Faktor sorgt, aber grundsätzlich richtig schön straight-punkig geworden ist.

Und besser als das, was uns in den letzten Jahren unter dem Namen MISFITS an lahmem Rockzock geboten wurde, sind THE OTHER sowieso. (50:04) (08/10)