KINN

Karlshorst CD

Jetzt sind sie zu dritt, was vor allem durch die Präsenz des Schlagzeugers auffällt. Das Verschachtelte, Schwankende, wenn sich auf ihrem Erstling zwei Gitarrenlinien trafen, wird dadurch gradliniger, wodurch die Platte erkennbar post-rockiger ist und HAUSMUSIK/KOLLAPS-Bands im Vorbeigehen zuwinkt.

Das fällt besonders bei ?Leuchtende" auf, das hierfür noch einmal in einer so treibenden wie beschwingten Version eingespielt wurde. Bemerkenswerterweise verzichten sie auf die altbekannte Laut/Leise-Dynamik und geben sich lieber dem Fließen ihrer einzelnen Songs hin, in das sie immer noch so viel Dynamik zu legen vermögen, wie andere in ganze Alben nicht.

Da haben sich drei ganz erstaunliche Musiker getroffen, die man sich gerne für ein Konzert nach Hause einladen möchte - das Bremer ZAKK, wo ich sie vor einiger Zeit sah, kommt dem zumindest von der Größe schon recht nah.

Frank Schüttge Blumm, Marcel Türkowsky und Jan Thoben kennt man eventuell von ihren anderweitigen Projekten - MASONNE, TAUNUS, GASTON -, wobei vor allem FS BLUMM, inzwischen auf Morr Music gelandet, seit Längerem an diesem grundsympathischen Pop-Postrock-Entwurf bastelt, den KINN hier weiter perfektionieren.

Zurücklehnen und genießen. (48:11) (08/10)